Wer heute 16 oder 20 ist, dem macht die Gesellschaft ganz schön verrückte Ansagen. Dies ist ein Versuch, ein bisschen Gegengift anzubieten, also die Verrücktheit erst mal aufzudecken und ein bisschen dahinterzuleuchten. Der verrückte Text kommt uns normalerweise ganz normal vor, weil wir ihn schon so oft gehört haben. Er lautet in etwa so.„Wer bin ich, und wenn ja, woher weiß ich es?“ weiterlesen
Kategorie-Archive: Die Gesellschaft
Die unsichtbarste aller Diskriminierungen
Diskriminierung ist keine schöne Sache, und wir – als gutbürgerliche Gutmenschen – sind schnell dabei uns aufzuregen, wenn irgendwo diskriminiert wird. Nur 15 Prozent Frauen in den Vorständen von DAX-Konzernen? Geht gar nicht, her mit der Frauenquote und weg mit den Alte-Männer-Netzwerken! Menschen mit dunklem Teint werden auf der Straße öfter von der Polizei kontrolliert„Die unsichtbarste aller Diskriminierungen“ weiterlesen
Was wir von Politik erwarten können
Aus Anlass von Habeck: Drei Thesen zum Thema Anspruchshaltung in der Politik, generiert aus dem „unique selling point“ oder „unique concurrence point“, der mich ausmacht: Schnittpunkt von soziologischer Gesellschaftstheorie und systemischer Therapie. 1. Hans Magnus Enzensberger hat festgestellt, dass das Genre der Politikerbeschimpfung, dessen Ursprung die oppositionelle Rede ist, in der durchgesetzten Demokratie zum „Topos„Was wir von Politik erwarten können“ weiterlesen
Ich, Gott und die Ungerechtigkeit der Welt
„Warum hat Gott mir so viel Geld gegeben?“ Ich glaube nicht an Gott, aber ich habe mehr Geld, als ich brauche. Deshalb bin ich jetzt Teil eines Nord-Süd-Einkommensausgleichs geworden. Es zieht Geld von meinem Konto ab, aber es fühlt sich richtig an. Und das kam so. Ich habe vor ein paar Jahren einen Flüchtling aus„Ich, Gott und die Ungerechtigkeit der Welt“ weiterlesen
Jeder Krieg muss enden
Ich habe aus gegebenem Anlass noch einmal dieses alte, aber gute Buch gelesen: Fred Charles Iklé, Every War Must End, Erstausgabe 1971. Colin Powell hat, als er als General im amerikanisch-irakischen Golfkrieg von 1990/91 Entscheidungen zu treffen hatte, Überlegungen aus diesem Buch herangezogen (siehe Vorwort zur Auflage von 2005). Ich glaube, es wäre gut, wenn„Jeder Krieg muss enden“ weiterlesen
Die Tragik der Zivilisten
Wenn es stimmt, dass russische Soldaten systematisch ukrainische Zivilisten erschossen haben, gibt es zwei mögliche Deutungen für die Logik, die dahinter liegt (neben, natürlich, einfach Hass, Frust oder Dummheit von Soldaten). Letztlich laufen aber beide auf dasselbe hinaus, nämlich auf Inklusion. Ich erlaube mir, auf kühle gesellschaftstheoretische Begriffe zurückzugreifen, um diese schrecklichen und immer schrecklicher„Die Tragik der Zivilisten“ weiterlesen
Berufsoptimisten, Berufspessimisten und der Krieg
Im Krieg prallen verschiedene professionelle Sichtweisen aufeinander, unter anderem die Sicht der professionellen Politiker und die Sicht der professionellen Militärs. Beide unterscheiden sich durch ihren berufsbedingten Optimismus bzw. Pessimismus – ein Unterschied, der interessant und folgenreich ist und den ich hier ausführen will. Politiker sind eine Spezies, der es gut ansteht, optimistisch zu denken, mit„Berufsoptimisten, Berufspessimisten und der Krieg“ weiterlesen
Patriotismus – und dann?
Mir ist unwohl bei der Welle des Patriotismus, die derzeit in der Ukraine zu beobachten ist und die Selenskyj meisterhaft, aber möglicherweise tragisch orchestriert. Und noch unwohler ist mir bei dem stellvertretenden Patriotismus und Kriegswillen, der in der westlichen Öffentlichkeit manchmal zu hören ist. Blaugelbe Fahnen in europäischen Städten sind gut, um Putin ein Zeichen„Patriotismus – und dann?“ weiterlesen
Perspektivwechsel
Es gibt ein interessantes Interview mit Noam Chomsky über den Ukrainekrieg. Chomsky macht das, was Systemiker immer empfehlen: einen radikalen Perspektivwechsel. Er betrachtet das Geschehen radikal aus der Perspektive Russlands, und er zieht hochinteressante Vergleiche zwischen dem Verhalten der USA in früheren Kriegen und dem Verhalten Russlands in diesem Krieg. Man muss nicht alle seine„Perspektivwechsel“ weiterlesen
Eskalation oder Warum wir Teil des Konflikts sind
Was ist das für eine Dynamik, die jetzt zwischen Russland und dem Rest der Welt in Gang ist? In einem Versuch, das zu verstehen, greife ich auf systemisch-therapeutische Begriffe (I.) und auf systemtheoretisch-soziologische Begriffe (II.) zurück. Diese Denkweise habe ich u.a. von Fritz Simon gelernt und auch in einem früheren Blogbeitrag schon angewandt. I. Symmetrische„Eskalation oder Warum wir Teil des Konflikts sind“ weiterlesen