„Top Five“ Zitate zur menschlichen Psyche

„Als die Tiere ein größeres Gehirn entwickelten, machten sie an einem bestimmten Punkt der Evolution den Fehler, sich auf das Spiel der Beziehung einzulassen.“   (Gregory Bateson, Steps to an Ecology of Mind, Chicago: Chicago University Press 1972, S. 367, meine Übersetzung)

„‘Woher haben sie mich?’ – ‘Wessen bin ich?‘ Das fragt man sich, noch bevor man sich die Frage ‘Wer bin ich?’ stellen kann.“   (David Cooper, Der Tod der Familie, Reinbek: Rowohlt 1971, S. 9)

 „Das Unbewusste lässt sich nicht betrügen.“   (Henry V. Dicks, Marital Tensions, London: Routledge, 1967, S. 73, meine Übersetzung)

„Das Gegenteil könnte immer auch zutreffen.“   (Ulrich Clement, Dynamik des Begehrens, Heidelberg: Carl Auer, S. 10)

 „Vom Standpunkt der Psychoanalyse aus ist ‘Charakter’ gleichsam eine Mechanisierung eines bestimmten Reaktionsmodus, nicht unähnlich einem Zwangssymptom.“ (Sandor Ferenczi, zitiert in Sekundärliteratur, Quelle konnte ich noch nicht identifizieren)

Summa summarum: Die menschliche Psyche ist ein Wunder, vor deren Möglichkeiten man immer wieder nur mit – fast möchte ich sagen: Andacht stehen kann. Wir alle sind so ungeheuer zarte, fragile, komplexe Geschöpfe tief in uns drin. (Ähnlich wie die mandalanischen Elfenbeinkugeln, die in „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ beschrieben werden, die es aber tatsächlich zu geben scheint: Kugeln, die mit feinen Bildern und Schnitzereien bedeckt sind, durch deren Kerben und Lücken immer weitere, jeweils kleinere Kugeln im Inneren geschnitzt sind, bis hin zur kleinsten, ganz winzigen Kugel ganz im Inneren.) Wir alle sind tief verletzlich und irgendwie auch tief verrückt, jeder in seinen Punkten. Wir alle finden aber auch immer wieder ungeheuer kreative Lösungen für die  ungeheuer schwierigen Probleme in dem Beziehungsspiel, das das Leben uns abverlangt, bewusst oder unbewusst. Wegen dieser Dominanz des Unbewussten hier noch – als Bonusmaterial – ein Zitat, das zu alt ist, um es unter die Top Five zu stellen, das aber unsterblich ist: „Man muss eine Weile nachdenken, um zu erkennen, dass man unglücklich ist, doch es lohnt sich.“ (Sigmund Freud)

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